Produktfotografie und Modelleisenbahn

Produktfotografie

Bei der Produktfotografie kommt es besonders darauf an, daß für den Betrachter alleine schon durch die Fotos alle Fragen zum Aussehen beantwortet werden. Alle Aspekte, wie Farbe, Struktur, Oberflächen, Details und ggf. auch Fehler sollten auf den Produktfotos erkennbar sein.
Je nach Verwendung der Fotos müssen diese ggf. in unterschiedlichen Größen verfügbar sein. Auf jeden Fall sollte der Kunde/Interessent die Möglichkeit haben ein Produktfoto möglichst bildschirmfüllend betrachten zu können, was eine Auflösung von mind. 1500 Pixel auf der langen Seite eines Bildes erforderlich macht.
Werden die Bilder ggf. auch der Presse/den Medien für Druckzwecke zur Verfügung gestellt, ist natürlich auch eine druckfähige Fassung erforderlich (ggf. als separater Download).
Für Kataloge oder auch im Bereich von Online-Angeboten, sind die Produkte oft vom Hintergrund frei zu stellen („schweben“ ggf. vor einem weißen oder auch manchmal schwarzen Hintergrund).
Für bestimmte Zwecke empfiehlt sich eine Aufnahme in der passenden Umgebung (Weinflaschen in Weinkeller oder Weinberg, Modelle in ihrem Einsatzumfeld, Produkte im „Arbeitseinsatz“, …).
Manchmal ist es auch verkaufsfördernd, bestimmte Gegenstände noch besonders zu inszenieren. So kann vor allem bei der Schmuckfotografie ein drapierter Stoff, ein spezielles Kissen oder eine Spiegelung einen besonders edlen oder wertvollen Eindruck erwecken.
Der Lichteinsatz bzw. die Lichtführung kann schlicht oder extrem aufwendig sein – hart oder sehr soft. Es können Reflexionen erwünscht oder völlig unerwünscht sein – wenn, dann müssen sie an der richtigen Stelle sein.
Unterschiedliche Setups reichen hier von einer bis zu vielleicht 5 oder 6 Lichtquellen unterstützt von bestimmten Lichtformern oder Abschattungen.
Schließlich kann die Nachbearbeitung auch noch das eine oder andere optimieren, ohne natürlich das Produkt in irgend einer Form zu verändern.

Modelleisenbahn

Bei Produkten für die Modelleisenbahn, meist im Maßstab 1:87 sind die Größenverhältnisse meist den Interessenten bekannt. Ohne Referenz (wie z.B. eine Schiene oder auf einer Modelleisenbahn) könnte aber nicht unbedingt eingeschätzt werden, ober es sich nicht um ein Model der Spur N, H0 oder vielleicht Spurgröße I handelt. Da die Maßstäbe unterschiedlich sind, Details aber sehr wichtig, ist dann immer eine Maßstabsangabe oder eine Referenz wichtig.

Hier einmal 3 Beispielfotos einer E 60 von Fleischmann in der Spurgröße H0:

Bei dem ersten Bild spiegelt sich das Modell der E 60 08 von Fleischmann auf der Oberfläche im Vordergrund. Beim zweiten Bild ist das Modell neutral mehr von vorne zu sehen, aber die Farbe wurde etwas intensiviert und der Kontrast erhöht.
Das dritte Bild zeigt mehr eine neutrale und fast freigestellte Abbildung des Modells.
Für eine völlige Freistellung schon bei der Aufnahme sind meistens 3 – 4 Lichtquellen insgesamt erforderlich (2 für die Modellbeleuchtung gleichmäßig von beiden Seiten und 1 – 2 für einen weißen und schattenlosen Hintergrund).

Man sollte immer bedenken, daß jedes Produkt seine spezielle Inszenierung verlangt. Ein Wechsel der Perspektive verlangt ggf. schon eine Anpassung der Lichtquellen. So können verschiedene Bilder eines Modells schon mal 1/2 Stunde in Anspruch nehmen.

Wenn eine besonders hohe Tiefe der Schärfe erforderlich ist (Modell von vorne bis hinten scharf) müssen ggf. mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichem Fokus angefertigt werden und später in der Nachbearbeitung werden diese dann zu einem speziellen Bild zusammengefügt (Stacking).

Die Preise für Produktfotos orientieren sich zwar meistens an der beabsichtigten Nutzung (wenn gewerblich dann meist um einiges teurer als Personenfotos im privaten Bereich), aber man sollte auch bedenken, daß diese auch mit einem hohen Aufwand in den meisten Fällen verbunden sind.